Exakte und genaue Illustrationen haben ihren Reiz Alle stubbsen mit ihren Nasen drauf und sagen, wow, wie hat er das gemacht. Das kann bis zumWahnsinn führen und ich kennen Künstler, die durch das scheinbaren Können der Bewunderten in ihrer Arbeit gelähmt werden und anfangen sich zu hassen. Nur verkennen sie, das gerade bei der Computer Illustration viele Hilfsmittel gibt und die Bewunderten die Bewunderung oft nicht verdienen. Natürlich bleibe ich von der Konkurrenz nicht undbeeindruckt, aber ich überfordere nicht meine Aufnahmekapazität. Aber um noch mal auf die sauberen und geleckten Arbeiten zurückzukommen. Ich erhole mich von ihnen, indem ich kleine Werke zeichne, die mehr Experiment und Stimmung sind als Superbilder. Mann kann dabei üben und feststellen, ob das Setting die richtige Stimmung hat. So wie ich es mit den Ufos angefangen habe. Allerdings ist jetzt wieder Lambert dran und da ist jedes Bild und jedes Panel eine Herausforderung. Gerade deswegen, zwischendurch ein Glas Whisky, geile Musik und mit der Axt ein kleines Bild meißeln. Wie ich jetzt darauf komme? Ein ehemalige Bekannter schickte mir das Bild von dieser Frau das ich ihm vor vielen Jahren in ein Buch signiert habe. Damals lebten wir noch in wilden Zeiten. Diese Junge , seinen Namen möchte ich nicht nennen, stürmte vor etwa 40 Jahren in die Schramme nachdem er sich von zu Hause seine Kanone geholt hatte und schoss mit einer Magnum Colt durch die offene Tür. Er hatte vorher mit einem Gast Stress gehabt. Zum Glück wurde keiner getroffen, die Bullen stürmten seine Wohnung, aber die Kanone war weg. Mann, was könnte ich aus dieser Zeit Geschichten erzählen. Von Addi dem Fischausnehmer und seine ewig geilen Frau, oder von dem Jungen der Killer werden wollte und in der Schramme von einem Medizinstudent eine Uzi kaufte. Aber teilweise macht mich die Erinnerung traurig. Und wisst ihr warum? Wir waren damals unsterblich, wir glaubten, wir würden ewig jung sein, ewig leben. Und die Träume von diesen Frauen gehörten mit zu unserem Leben. Die, die wir nach wilden Kämpfen eroberten waren meistens nie so schön, trotzdem war es schön an ihnen zu schnuppern. Und die nächst Nacht war ein neuer Tanz.Ich habe Fans unzählige von diesen leichten, hingeworfenen Bildern in Bücher gemalt. Ich habe versucht in dieser Form ein Comic zu machen. Habe es nicht hinbekommen. Aber es erfüllt mich im Moment des Zeichnens mit einem wundersam, leichtem Glück.
Die beiden Soldaten sind auch eine Skizze. Aber das Thema ist bitter. Der Mann der von seinem Kamerad im Arm gehalten wird hoffte auch er würde davonkommen bevor er die Hölle betrat. Ich zeichnete das Bild einem Soldaten in ein Buch von mir. Er war in Afghanistan dabei und hatte einige Kameraden verloren. Also dachte ich es ist ein gutes Motiv, zumal das Buch das er mir gab „Blutsbrüder“ war. Ich fand das Motiv so gelungen das ich es scannte und nachträglich anmahlte. Ich zeige es euch, auch um die Künstler unter euch zu ermuntern nicht nur nach dem großen Werk zu sehen, sondern die Erfüllung auch in kleinen Bildern zu finden. Und das das mit der Unsterblichkeit Beschiss war, das werden inzwischen auch einige von euch gemerkt haben. Egal ob Künstler oder nicht. Also lasst uns im Geiste einen darauf heben. Zur Hölle mit den Träumen von Ewigkeit. Macht die Schotten dicht, der nächste Sturm naht. Wir werden ihn anbrüllen und lachen.
Comments
2 Responses to “Es geht auch klein und fein”Lieber Matthias,
wir kennen uns auch von früher… lang ist’s her, vielleicht erinnerst du dich.
Aber deshalb schreibe ich nicht. Was ich anregen möchte, ist: schraub mal ein wenig an den Reglern deiner Photoshop-Pinsel ein wenig herum. Dann bekommst du diese lockeren Zeichnungen von früher auch am PC hin.
Oder melde dich; dann reden wir darüber, wie das geht, aber nicht unbedingt über die alten Zeiten,
herzlicher Gruß, Jörn
Mein lieber Jörn,danke für dein Angebot. Aber sei Dir sicher, ich weiß genau was ich tue.